Mal aus dem Auto raus zu sein tut richtig gut. Vor allem, man muss nicht im Auto leben und von innen heraus alles reparieren und putzen. Dann räumt man nämlich alles von links nach rechts und vor sich her. Jetzt kann man alles liegen lassen, ins Hotelzimmer gehen und ‚nachher‘ weitermachen. Hier einige erledigte Punkte unserer To Do-Liste für Lomé:
Nette Restaurants finden
Hier in Lomé haben wir ein paar schöne Restaurants gefunden. Eine Garküche, ein einfaches und ein gutes Restaurant:
Für jeden Geschmack etwas …
Paket von Norman und Melanie
Fehlende Sachen haben Norman und Melanie uns nach Lomé nachgeschickt. Hier in Lomé hat Charles, ein Freund von Genevieve, das Paket von DHL abgeholt und zu uns ins Hotel gebracht.
Vielen Dank dafür.
Visum Angola
Das ist das Beste von allem: wir brauchen gar kein Visum für Angola! War mein Fehler, falsch recherchiert! Als kleine Rechtfertigung: Man kann für Angola auch ein Business-Visa beantragen, da steht aber dann nicht, dass man als Tourist keines braucht. Bin noch früh genug dahinter gekommen.
Visum Gabun
Für Gabun haben wir das Visa persönlich in der Botschaft beantragt. Dies ist, wie in einem anderen Betrag schon mal erwähnt, manchmal einfacher als ein eVisa (Internet). Man kann mit den Menschen reden und zum Schluss fragen: ist jetzt alles vollständig und ok?
Hier mal eine Beschreibung, wie so ein typischer Visa-Antrag vonstatten geht:
Wir vom Hotel aus ein Taxi geordert, unsere ganzen Dokumente, Kopien von Dokumenten, Passfotos etc. mitgenommen und zur Botschaft gefahren. Das Taxi sollte warten, bis wir fertig sind und wieder herauskommen. Wir sind gar nicht erst hereingekommen! Die Security am Eingang sagte gleich: Mit kurzen Hosen kein Einlass! Super, wir wieder mit dem Taxi zurück zum Hotel und lange Hosen angezogen. Jetzt hatten wir beschlossen, selber mit den Autos wieder zur Botschaft zu fahren, weil wir auf dem ersten Weg dahin eine Tankstelle mit Autowäsche gesehen hatten, wo wir nachher dann unsere Autos waschen lassen wollten.
Jetzt kamen wir in die Botschaft rein. Bei mir mit Nase rümpfen, weil ich Sandalen und keine geschlossenen Schuhe anhatte. In der Botschaft bekommt man dann ein zweiseitiges Formular, welches man ausfüllen muss und auf dem steht, was man beifügen muss. Dies ist von Land zu Land immer unterschiedlich. Das Problem fängt schon damit an, das man in der Regel die Landessprache nicht kann (ok, unser Problem) und die rudimentäre englische Übersetzung nicht wirklich verständlich ist.
Als erstes mussten wir hier alle Daten aus dem Reisepass in das Formular eintragen. Dann die Namen von Vater und Mutter. Klingt komisch, aber im Arabischen gehören diese Daten immer zu einer vollständigen Namensangabe. Weiterhin sind anzugeben, warum man das Land besuchen will, als Tourist, und von wann frühestens, bis wann spätestens und wie lange. In der Regel kann man ein 90 Tage-Fenster angeben, in dem man dann 30 Tage in dem Land sein darf. Für uns im voraus manchmal schlecht abzuschätzen.
Beifügen muss man:
Natürlich den Reisepass. Der muss noch mindestens 6 Monate gültig sein und noch mehr als eine freie Seite haben. Meiner ist mittlerweile so gut wie voll, aber ich habe Gott-sei-Dank einen zweiten, noch leeren Reisepass dabei.
Dann muss man eine Kopie des Reisepasses beifügen – selber machen die keine Kopie.
Dann ein oder zwei Passfotos
Ein Kopie von der Geldfieberseite des Internationalen Impfausweises
Kopie vom KFZ-Schein (es versteht eh keiner unseren kryptischen KFZ-Schein – wir ja selber nicht mal 🙂 )
Dann kommt der schwierigste Teil der Fragen bzw. Bedingungen: Flugticket und Hotelreservierung
Am Anfang haben wir versucht, ehrliche Antworten zu geben, ihnen zu erklären, dass wir mit Autos kommen und nicht mit einem Flugzeug. Außerdem bräuchten wir kein Hotel, weil „our car is our hotel“. Bei einem persönlichen Botschaftsbesuch kann man manchmal herumlamentieren, funktioniert aber auch selten.
Egal, wie wir argumentieren und wenn mir mit unseren Autos vor der Grenze stehen: Ohne Flugticket und ohne Hotelreservation: KEIN VISUM!!!
Also haben wir den anderen Weg gewählt: Sie bekommen, was sie wollen. OK, wir wieder heraus aus der Botschaft und suchen uns ein Plätzchen, wo wir uns hinsetzten können und Internet haben.
Jetzt gehen wir einfach ins Internet und buchen uns über „Bocking.com“ ein Hotel in der jeweiligen Landeshauptstadt, welches wir nach der Visa-Erteilung natürlich wieder stornieren.
Dann das Flugticket: Hierfür gibt es im Internet mittlerweile ’Fake-Seiten’ für Flugtickets, dort buchen wir dann einen schicken Lufthansaflug von Frankfurt in die Haupstadt des Ziellandes oder wo das Hotel ist und zahlen für diese „Dienstleistung“ 5 bis 10 Dollar. Aber: Immer gut aufpassen, dass die Daten vom Flugticket und von der Hotelreservation schön übereinstimmen! Die Flugdaten sind überprüfbar und echt!
Hotelreservierung und Flugticket sind geschafft! Jetzt müssen wir noch alles auf’s Papier bannen. Da wir keinen Drucker haben, müssen wir einen CopyShop ausfindig machen und dem Inhaber erklären und bitten, dass wir das, was er ausdrucken soll, ihm zuerst einmal per E-Mail zusenden müssen. Das funtioniert auch meisten mit x Anläufen in einer halben Stunde.
Dann mit den ganzen Papierkopien wieder zur Botschaft. Und hurra, der Visa-Antrag ist vollständig und man ist zufrieden mit den Buchungen. Wir stehen zwar in der Botschaft vor dem Land und geben ihnen das Flugticket von Frankfurt – egal – sie sind jetzt glücklich.
Jetzt bezahlen wir in der Regel 80 bis 200 Euro für den Visa-Antrag und fragen, wann wir das Visa abholen können. So in 7 Werktagen sollen wir noch mal nachfragen. Dann mit einem Grinsen im Gesicht teilen sie uns mit, dass mit einem Express-Zuschlag von 50 Euro das Visa morgen 13 Uhr fertig wäre. OK, machen wir, ist jetzt auch egal. Am anderen Tag fahren wir in froher Erwartung wieder zur Botschaft und man teilt uns mit, dass es leider doch nicht fertig wäre. Der Mitarbeiter mit dem Stempel wäre heute nicht gekommen und man wüsste auch nicht, ob er heute noch käme. Aber morgen Mittag wäre das Visa bestimmt fertig. OK, kommen wir morgen wieder.
Am anderen Tag haben wir es dann bekommen!
Anm.: So ein Visa-Antrag läuft mal mehr oder weniger gut oder so ähnlich. Als wir in Conakry (Guinea) waren, war eine Taxifahrt vom Camp zur Botschaft und zurück rund 160 km und kostete 80 Euro. Wenn es dann nicht funktioniert, ist es echt ärgerlich …
Auto-Inspektion
Gestern, Dienstag 6.2., waren wir in der Werkstatt, um unsere Autos nach ca. 13.000 km aufzufrischen. Gott-sei-Dank war an den Autos selber nichts nennenswertes defekt. Nur Öl- und Filterwechsel, Fahrwerk abschmieren und neue Zündkerzen, sonst war nichts zu machen. Gute Leistung der Autos, bei den Strecken, die wir gefahren sind.
Die Werkstatt war echt super und hat guten und preiswerten Service gemacht, mit Ananas-Imbiss.
Autowäsche
Auf dem Weg zur Botschaft hatten wir eine Tankstelle gesehen, die Autowäsche macht. Hier sind wir nach der Botschaft hingefahren und haben unsere Autos von innen und außen gründlich reinigen lassen. Als er anfing, mein Auto von innen zu reinigen, hat er sich vorher eine Schutzbrille und Atemmaske aufgesetzt :-)))
Kalles Gasflasche auffüllen
Ein großes Problem war, dass meine Gas-Flasche (2,5 kg) leer war und die hier und in den Nachbarländern ein anderes System haben, wozu meine Adapter zum Auffüllen nicht passen.
Als wir die Autos an der Tankstelle haben waschen lassen, bin ich herumgestreunert und fand hinter der Tankstelle einen Container mit großen leeren Gasflaschen (12 kg, 25 kg), die aber einen Gewindeanschluss hatten, das zu meinem Gas-System passte. Kurz logisch überlegt: Diese Flaschen müssen auch irgendwo gefüllt werden! Wir haben solange auf der Tankstelle herumgefragt, bis einer wusste, wo: Am Hafen, da würden diese Flasche gefüllt.
Nachdem wir am andern Tag in der Garage (Auto-Inspektion) fertig waren, sind wir dann zum Hafen gefahren und uns da durchgefragt. Hier haben wir dann das zentrale Gas-Lager von Lomé mit riesigen Tanks gefunden. Hier fuhren nur Gas-Tank-Lastzüge und Sattelschlepper mit hunderten von großen Gasflaschen herein und heraus. Genau das richtige für meine 2,5 kg Flasche, beschlossen wir. Wir rein. Sicherheitscheck, unterschreiben. Dann kam die Frage, was wir eigentlich wollten: Gas natürlich (in unsere kleine Flasche :-). Dann mussten wir mitkommen zum Chef. Wir haben ihm die Gasflasche gezeigt und erklärt, das wir mit unseren Autos von Deutschland auf dem Weg nach Südafrika wären, ein Jahr, dass wir Camping-Autos hätten und darin leben würden, aber jetzt kein Gas mehr zum Kochen hätten. Er hat sich halb tot gelacht und fand unsere Nummer so interessant, dass er mehrere Arbeiter holte, die meine 2,5 kg Flasche auffüllen mussten. In der Zwischenzeit musste wir ihm von unserer Reise erzählen. Nach einer guten halben Stunde war meine Gasflasche gefüllt und auf meine Frage, was wir nun zu bezahlen hätten, lachte er nur und sagte ‚kostet nichts‘. Aber dafür wollten er und mehrere Mitarbeiter sich unsere Autos angucken – haben wir gerne gezeigt.
Die 100 Tage Grenze ist überschritten!!!
Weiterhin viele schöne Erlebnisse
Gruß aus Berlin, Norman
Wenn die Afrikaner am Abend nach Hause kommen haben sie bestimmt
viele gute Geschichten von den „Typen“ zu erzählen die sie einfach
nicht verstehen konnten. – Soviel Gas in die kleine Flasche- ?????
Weiterhin eine gute Zeit.
Birgit u. Rudi
Hallo K u M,
ja, das sind sehr spannende Berichte, und Abenteuer-Romane sind fast nichts dagegen😂
persönliche Erlebnisse sind einfach nicht zu toppen. Vielen Dank, auch für die Fotos.
Es war heute meine Mittagslektüre. 😊
Euch weiter eine gute Zeit mit etwas Erholung und viel Glück bei den weiteren Vorbereitungen.
LG, Margarete
Moin
Das sieht schon eher nach „Urlaub“ aus! lecker Weinchen ec. gönnt euch das und weiter so! Echt spannend eure Berichte und Fotos. Freue mich immer wenn ich was neues zu lesen finde! Die Bilder sind klasse !
Liebe Grüße aus dem tristen Oelde Manfred