Am Donnerstag hatten wir unseren Werkstatt Termin für Montag klar gemacht. Jetzt wollten wir aber nicht von Freitag bis Sonntag im Hotel sitzen, also beschlossen wir raus zu fahren. Eine Idee war, nach Sossusvlei zu fahren. Das waren ca. 350 km ein Weg und dann kam die Zeit der Dünen-Besichtigung noch dazu. Unterwegs merkten wir auf Grund der schlechten Straßenverhältnissen, dass das nicht zu schaffen ist, zumindest nicht ohne Stress – und den mögen wir ja nicht. Also überlegten wir uns, irgendwo in der Natur, in den Bergen ein schönes Plätzchen für die Übernachtung zu suchen. Wir fuhren und fuhren und immer waren links und rechts Zäune, so dass es nicht möglich war, von der Straße runter zu fahren. Gut 200 km von Windhoek aus waren links und rechts der Straße durchglängig Zäune. Plötzlich hörten die Zäune auf und nach ein paar Kilometern kam auch ein Weg, der von der Straße weg führte. Der Weg war führte durch ein schönes Tor,
Das besagt schon, dass der Weg zu einer Farm führt, also Privatbesitz. Wir fuhren trotzdem hinein. Nach ein paar Kilometern stoppten wir, weil es uns hier gefiel, aber auf der rechten Seite in etwa 500 Metern waren ein paar schöne Gebäude. Wir beratschlagen, ob wir es riskieren könnten oder ob wir damit rechnen müssten, dass die Besitzer die Polizei verständigten, die uns dann in der Nacht verscheucht. Max hatte die Idee: Ich gehe mal zu den Häusern und frag mal …
Er kam wieder und sagte, er hätte mit dem Besitzer gesprochen und der hätte gesagt, dass das alles sein Land sei und dass wir da gerne übernachten dürften. Er hatte uns noch einen Tipp für ein schönes Plätzchen gegeben, aber auf dem Weg dahin haben wir uns in einem trockenen Flussbett festgefahren und mussten mal wieder unsere Autos ausgraben. Also beschlossen wir, lieber da zu bleiben, wo wir waren.
Am Abend kam dann der Besitzer mit Frau und ein paar Bier vorbei, um uns Hallo zu sagen. Das fanden wir richtig nett. Wir haben uns gleich miut ihnen gut verstanden und Katrin und Bernard haben uns für den anderen Morgen zum Frühstück eingeladen.
Ihre Farm/Lodge ist ein Traum! Die Aussicht beim Frühstück war grandios.
Nach dem Frühstück haben sie uns ihre Lodge gezeigt. Bernard, gebürtiger Franzose, kümmert sich um die Pflanzen. Das ist sein Hobby. Als sie die Farm vor 14 Jahren gekauft haben, stand dort kein Baum. Jetzt grünt und blüht es.
Katrin ist eine gebürtige Namibierin aus Windhoek. Sie hat Sprachen studiert und war viele Jahre im Ausland tätig. Heute führt sie auf der Lodge Heilfastenkurse durch.
Sie haben uns eingeladen, den Pool zu benutzen,
was wir gerne angenommen haben.
Zum Nachmittag haben sie uns zu Kaffe und Kuchen eingeladen und zum Diner zu einem Oryx-Gulasch. Wir haben uns sehr viel unterhalten. Es war interessant, die Informationen aus der Sicht von in Namibia lebenden und aufgewachsenen Menschen zu sehen. Das ändert in vielen Punkten die Sicht auf die Dinge für uns Außenstehende:
- Entwicklung des Massentourismus,
- wie war es zur Zeiten von Corona,
- … mit welchen Auswirkungen auf Heute.
- und das zentrale Thema: Klimaveränderung!
Hier ein Foto vom Weideland nach der Regenzeit von vor 10 Jahren:
und heute:
Das Gras hat bis zu einem Meter hoch gestanden!
Es hat in Namibia in diesem Jahr so gut wie keine Regenzeit gegeben. Alles ist trocken und vertrocknet. Die Frage ist dann auch nach dem Grundwasserspiegel, weil ohne Wasser kein Leben. Die Tagestemperatur ist in den letzten Jahren in mehreren Monaten von durchschnittlich mitte 30° auf über 40° gestiegen. Dies alles hat extreme Auswirkungen auf die Farmen mit ihren hunderten von Rindern. Aus diesem Grunde ändern viele ihre Farmen in Lodges um und fördern somit den Massentourismus – der auch eine Lösung ist. Auch die Wildtiere sind bedroht und ziehen weiter oder die Population verringert sich drastisch.
Es war toll, solche netten und offenen Menschen wie Katrin und Bernard zu treffen. Max und ich möchten uns an dieser Stelle nochmal für die Gastfreundschaft danken!
Hier die WebSite von Katrin und Bernard: https://katitisplace.com
Hallo Kalle und Max,
welch wunderbares Erlebnis mit diesen netten und weltoffenen gastfreundlichen Menschen. Danke für den tollen Bericht.
Die Klimaveränderung ist mittlerweile überall wahrzunehmen. Unglaublich, dass es noch so viele Menschen gibt, die das ignorieren.
Hoffe, die Weiterreise und die Fahrzeugüberholung sind gut verlaufen?!
Drücke die Daumen und freue mich auf weitere Erlebnisberichte.
Gutes Gelingen und gute Fahrt!
Es grüßt
Margarete
Lieber Kalle, hallo Max!
Offensichtlich habt ihr die Lodge noch nicht wieder verlassen; kann ich gut verstehen.
Nach der langen Reise wird eine Woche ausspannen wahrscheinlich richtig gut tun. Oder seit ihr bereits weitergefahren und es fehlt nur der aktuelle Reisebericht. Was ist aus dem Werkstatttermin geworden ?
Wünsche euch noch eine gute und sichere Weiterreise😃
Liebe Grüße von Kathrin und Michael
Hallo Kalle,
Grüße aus Leverkusen (endlich deutscher Fußballmeister und 2 zusätzliche Titel in Reichweite) von Manfred. Ich verfolge Eure spannende Tour natürlich regelmäßig und wünsche weiterhin eine gute Reise. Katrin und Bernhard habt Ihr ja per Zufall getroffen. Diese Zufälle (positiv und negativ) machen ja den Charme der Reise aus.
Weiterhin eine gute Zeit!
Manfred