In Kenia angekommen

Wir sind heute, Mittwoch, den 25. 8. in Kenia angekommen. Doch zuerst noch mal zurück nach Tansania. Wir hatten uns mit einer Schiffsagentur wegen der Verschiffung der Autos von Mombasa/Kenia in den Oman nach Salalah in Verbindung gesetzt. Die Schiffe fahren jeden Donnerstag und wir hatten uns für den 8. 8. entschieden. Was wir nicht wussten, war, dass wir schon 8 Tage vorher zum Verladen auf den Container da sein müssen. ‘Auf’ den Container ist richtig! Wir haben einen FlatRack-Container geordert, das ist nur ein Containerboden, ohne Seitenwände und Deckel, weil Maxs Auto 15 cm zu hoch ist und in keinen Standard-Container passt. Diese FlatRack-Container werden auf dem Schiff dann als oberstes auf einen Containerstapel gestellt.

Da die Zeit nun etwas knapp wurde und wir Kenia wegen den aktuellen Unruhen auch nicht weiter besuchen wollten, sind wir vom Tanganjikasee quer durch Tansania gefahren, um noch ein bisschen von Tansania zu sehen. Wir haben eine Strecke, besser Piste, gewählt, die mitten durchs Inland, durch die Dörfer führte, um noch einen Eindruck von Tansania zu bekommen.

Wir wollten uns dann an der Küste, dem Indischen Ozean, einige Camps suchen, um die Zeit hier bis zur Schiffsverladung als Pufferzeit zu nehmen.

Aber manchmal läuft es nicht so, wie man sich das vorstellt! Das erste Camp nach dem Inland war noch ganz OK. Teuer, 20 US$, keine Dusche und so …

Dann sind wir weiter Pisten in Richtung Küste gefahren und wollten in einem Camp, nahe der Küste, aber noch in den Bergen übernachten. Die Zufahrt zum Camp war etwa 20 Kilometer lang und schraubte sich gefühlt unendlich den Berg hoch, über eine extrem schlechte holperige Piste. Der Weg war so verworren, dass wir froh waren, als Jugendliche mit einem Moped kamen und fragten, ob sie vorausfahren sollten, um uns den Weg zu zeigen. Als wir oben ankamen, wurden wir vom Camp-Manager freundlichst empfangen und man verkündete uns, der Preis für eine Übernachtung 80 US$ (~80 €) pro Person und pro Nacht beträgt! Nur um unser Auto auf einen Platz zu stellen, um darin zu schlafen! Nein! Wir haben umgedreht und sind die ganze fürchterliche Strecke wieder zurück gefahren. Problem war, dass es schon spät war und dunkel wurde. Unten wieder angekommen, war weit und breit keine Möglichkeit zum Übernachten. Bei mir ging auch noch das Benzin aus und ich musste erst mal einen Ersatzkanister nachfüllen. Jetzt war es mittlerweile stockdunkel. Wir beschlossen dann doch noch die etwa 50 km bis zur Küste, bis zu einem Camp in der Stadt Tanga zu fahren. Normalerweise ist es ein absolutes NoGo, in Afrika im Dunkeln zu fahren. Es ist extrem gefährlich, weil viele ohne Licht fahren (haben keines) oder nur ein Scheinwerfer funktioniert oder sie haben extrem helle selbstgebastelte Scheinwerfer, so dass mal als Entgegenkommender gar nichts mehr sieht, auch nicht die Fahrradfahrer, die mitten auf der Straße ohne Licht fahren. Manche machen auch einfach nur die Warnblinkanlage an, um die anderen zu warnen, dass sie kein Licht anhaben … Wir haben es trotzdem gemacht und waren spätabends im Dunkeln bei einem Hotel mit Campsite. Problem war, nebenan war wohl eine Hühnerfarm und es hat die ganze Nacht fürchterlich nach Hühnerscheiße gestunken!

Am anderen Morgen, leicht gefrustet, hatte ich die Idee: Wir fahren ohne Frühstück los (hatten eh nichts mehr gescheites zu essen), suchen uns einen Supermarkt und kaufen schöne leckere Sachen ein, fahren dann zu Camp, was 40 km weiter nördlich an der Küste und sehr schön sein sollte und machen dort dann lecker Mittag. Gute Idee! Wir nach langem Herumirren endlich den einzigen Supermarkt in der Stadt gefunden und was war: total leere Regale, kein Käse, kein Brot, kein Bier, kein nichts, nur Shampoo, Kekse und sonst was, was wir nicht wollten und brauchten.

Egal, fahren wir zum schönen Camp, vielleicht können wir unterwegs in den Dörfern was kaufen. Haben dann auch unterwegs Tomaten und Eier gekauft, und als wir dann am Camp ankamen: Tut uns Leid, wir sind völlig überbucht, ihr könnt hier nicht übernachten. Das war jetzt das letzte Camp in Tansania vor der Grenze zu Kenia. Wir hatten für Kenia nur ein eVisa (elektronisches Visum auf dem Handy), was wir an der Grenze aber auf Papier ausgedruckt vorzeigen mussten. Wir im Camp gefragt, ob man uns das wenigstens ausdrucken könnte, damit wir dann weiter nach Kenia fahren könnten. Kein Problem, hat man gerne gemacht, alle waren hier sehr freundlich und es täte ihnen Leid täte usw. – was uns aber nichts nutzte. Hier in dieser Gegend ist ein wildes/freies Camping nicht möglich, weil alles eng bewohnt ist – also mussten wir weiter.

Es war nun schon Mittag durch, als wir dann zur Grenze gefahren sind. Gott sei Dank ging alles relativ schnell von statten und in nur etwa drei Stunden waren wir dann in Kenia.

Jetzt aber zum nächsten guten Camp in Kenia. Nach etwa 50 km nach der Grenze waren wir da, und: Ausgebucht, tut uns Leid! Jugendliche mit einem Moped, die dies mitbekamen, sagten, es gäbe noch ein anderes Camp in der Nähe, sie würden vorausfahren und uns den Weg zeigen. Als wir ankamen, hieß es: Kostet 20 US$ die Nacht pro Person. Wir sind trotzdem 2 Nächte geblieben, weil wir uns einen Tag neu organisieren (waschen, Auto sauber machen, usw.) mussten. Es war ein sehr schlechtes Camp. Außerdem hatten wir nichts gescheites mehr zum Essen, weder fürs Frühstück noch zum Abendbrot und kein Bier mehr. Die letzten Scheiben Brot haben uns dann auch noch die Affen wieder geklaut – läuft alles super!

Wir sind abends ins Dorf gegangen und haben uns in ein einheimisches Restaurant gesetzt und etwas zu Essen bestellt. Max hat einen Blick in die Küche riskiert – ich habe es mir erspart.

Als wir am anderen Morgen bezahlen und weiterfahren wollten, wollte der Camp-Besitzer nicht 80, sondern 88 US$ haben – zusätzliche Wechselkursgebühr! Trotz lamentieren und schimpfen, wir haben/mussten bezahlen.

Dann hatte ich ein Camp, kurz vor Mombasa gefunden, was wunderschön sein sollte. Auf dem Weg dahin wollte ich noch eine SimCard für Kenia kaufen – auch immer wieder ein Abenteuer. Wir herumgefragt: wer? und wo? Ausnahmsweise bekamen wir mal eine vernünftige und verlässliche Auskunft. Als wir dann am Main Office ankamen hatten wir innerhalb eine Stunde eine funktionierende SimCard. Und direkt daneben war eine Bank mit einem funktionierenden ATM/Geldautomat (jetzt hatten wir auch wieder Geld) und in dem Gebäude war ein Carrefour-Supermarkt – Der Einkauftempel schlechthin! Käse, Wurst, Brot, Bier,… Glück muss der Mensch haben!

Dann weiter zu dem Traum-Camp. In banger Erwartung fuhren wir auf das Gelände, schon wieder mit einer Abweisung rechnend – nein – diesmal „Welcome“! Ich zeige euch einen schönen Platz direkt am Strand, wo ihr stehen und übernachten könnt! Super, geht doch!

Muss man nicht weiter beschreiben – oder? Tagestemperatur 30 °C, Nachttemperatur 20 °C, leichter Wind :-))) Hier werden wir es uns gut gehen lassen, hier gibt es ein gutes Restaurant und der Preis für die Übernachtung beträgt 5 € pro Person! So unterschiedlich funktioniert das in Afrika – überall und immer wieder!

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3 Antworten zu In Kenia angekommen

  1. Margarete sagt:

    Hi Kalle, hatte per Handy ins Internet einen Kommentar zu
    „In Kenia angekommen“ geschrieben u auch abgesandt. Ist der nicht angekommen?
    LG, Margarete

  2. Manfred Beckmann sagt:

    Hallo
    Die Bilder entschädigen für vieles! Und eine entspannte Zeit und anschließendem Flug !
    Grüße aus Oelde

  3. Margarete sagt:

    Wow, ein Abenteuer nach dem nächsten. Und aber auch immer wieder viel Glück gehabt
    – wie schön. Zu den Kenia-Fotos: Jetzt weiß ich, weshalb es so viele Touristen dort hin zieht. 😀
    Ich drücke mal ganz dolle die Daumen, dass es mit den offenen Containern zuoberst auch gutgeht 👍👍 – und auch, dass euch in Oman nicht die große Hitze packt😵‍💫 und ihr immer etwas Kühles zur Hand habt 🌊🍻.
    Viele Grüße von Margarete

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