Von Zagora nach Agadir

Am Sonntag den 5.12., nachdem Peter sein repariertes Auto wieder hatte, sind wir dann von dem schönen Campingplatz in Zogora

losgefahren und haben Abschied von der Werkstatt genommen:

Zuerst sind wir Asphaltstraßen gefahren um zu gucken ob alle Schrauben festgezogen sind und alles ordnungsgemäße funktioniert.

Zwischendurch haben wir wie üblich irgendwo in einem Restaurant zu Mittag gegessen.

Zwischendurch haben wir HPs Freunde besucht, die eine Teppichgeschäft haben. Hier wurde wie üblich ein Tee mit Kekse gereicht.

Nachdem Peter etwas vertrauen zu seinem HZJ gefunden hatte sind wird dann wieder von den befestigten Straßen abgebogen und eine ca 50 km Piste gefahren. Diese Piste, wieder ein Flussbett mit Geröll, ist in Marokko häufig eine ganz normale Verbindungsstraße von A nach B.

Zwischendurch kamen wir auch mal durch eine Palmenoase. Das Grün nach dem Geröll der Pisten war für die Augen eine reine Wohltat.

https://youtu.be/OQ4ehU1zoVQ

Mitten im Nowhere haben wir dann übernachtet. Ein Platz weit ab von jeglicher Zivilisation. Hier haben wir auch den ersten Skorpion gesehen (und getötet). Abends haben wir wie üblich ein Lagerfeuer gemacht und gemütlich zusammengesessen. Die Nächte unterm Sternenhimmel und die Stille der Nacht sind einfach der Wahnsinn!

Nach stundenlangem fahren aus der Schlucht heraus, sind wir dann über Asphalt bis hinter Guelmim gefahren. Zwischendurch wurde es mit dem Benzin etwas knapp und eine (richtige) Tankstelle war nicht in sicht. Aber es gibt ja in den kleinen Dörfern Ersatztankstellen. Diese 5L-Kanister, eigentlich Plastik-Wasserflaschen, sind Schmuggelware aus Algerien. Die Einheimisches verdienen sich so ein paar Cent ein jedem Liter.

Nach einigen Kilometern sind wir dann von der Asphaltstraße abgebogen und über eine Piste in Richtung Strand gefahren. Nach kurzer Zeit führte die Piste wieder in ein Flussbett, welches wir mehrere Stunden nachfuhren,.

Als wir am Meer herauskamen, gab es ein Problem, wir waren in ein militärisches Sperrgebiet gefahren. Wir haben das Blaulicht von der anderen Seite der Bucht ignoriert und haben im Dunkeln einfach Gas gegeben und sind den Strand lang gefahren. Der Strand ist extrem Breit und als wir an der Seite ein Licht sahen, sind wir darauf zugefahren. Es war eine Fischerhütte (aus Plastiktüten) und da hatte uns auch schon die Polizei eingeholt. Als sie unsere Pässe kontrolliert hatten und merkten, dass wir nur Touristen waren, war alles kein Problem und wir durften hier übernachten.

Wir haben den Fischer gefragt, ob er uns ein paar Fische braten könnte, was er auch gerne getan hat. Ein super leckeres Abendessen:

Am anderen Morgen hatte sich HP endfest eingebuddelt (ich ausnahmsweise mal nicht :-). Nachdem er sich befreit hatte (mit Peters Hilfe), sind wird dann zig Kilometer mit 100 km/h über den Strand gerast, bis wir an einer Stelle wieder herauskamen, um über eine Piste und dann über eine Asphaltstraße bis nach Agadir zu HPs Haus gefahren sind.

Heute Freitag (9.12.2022) ist für Andrea und Daniel der Urlaub zu ende und sie sind Richtung Tanger (Med) gefahren um dort überzusetzen und dann über Spanien und Frankreich nach Hause in die Schweiz zu fahren.

Peter hat kein Vertrauen zu seinem Auto wiedergefunden und will auch morgen oder übermorgen nach Hause fahren. Ohne Peter will HP auch nicht mehr nach Mauretanien/Senegal fahren, sodass ich morgen alleine mich auf den Weg über die Westsahara, Mauretanien in den Senegal mache.

HP hat noch einen Kontakt von einem Schweizer, der auch auf dem Weg nach Mauretanien ist. Vielleicht kann ich mich mit ihm treffen und zusammen weiterfahren …

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4 Antworten zu Von Zagora nach Agadir

  1. Rudolf Müssig sagt:

    Hallo Kalle,
    du hast ja schon eine Menge erlebt. Das meiste davon war ja recht positiv.
    Für die weitere Reise- in der du ja auf dich alleine gestellt bist- wünsche ich
    dir viel Glück und das dein Auto weiterhin so gut läuft. Hat sich deine viele
    Arbeit doch gelohnt.

    Viele Grüße aus dem Outdoorschulungszentrum.

    Rudi

  2. Rolf Glade sagt:

    Hallo Karl-Heinz, über das Wüstenschiff-Forum bin ich auf seinen Reiseblog aufmerksam geworden. 2015 sind wir mit unserem CS Independent (Sprinter 906 mit Werksallrad) erstmals in Marokko und Mauretanien und 2017 erneut in Marokko gewesen.
    Pisten haben wir dort genug gefahren, im Sand ist der Sprinter mit gut 3.5t jedoch dem Mercedes G und dem Toyota weit unterlegen. Gelernt haben wir auf den Touren, den Tiefen und weichen Sand zu meiden. Interessant fanden wir Chinguetti, den Fischmarkt in Nouakshott und das Wadi Matraucha mit den Wüstenkrokodilen.
    Wir wünschen dir aus dem Oelder Süden eine gute Weiterreise.

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