Es war eine wunderschöne Zeit in dem Camp hier. Wenn man die Fotos sieht:
sollte man sie nicht mit der TUI-Brille betrachten. Es ist und bleibt Afrika: Laut, dreckig, staubig und vermüllt – überall.
Morgens kann man in dem Dorf, ca 10 Minuten zu laufen, Baguettes und andere hiesige Grundnahrungsmittel in einem (sehr) kleinen Lädchen kaufen. Wenn der Verkäufer die Baguettes aus einem Sack holt und in eine alte Zeitung einpacken will, fallen ihm die Hälfte in der Regel auf den dreckigen Boden und ein paar brechen durch. Nachdem er alles wieder zusammengesucht hat, werden die Teile in eine alte Zeitung eingewickelt.
Beim Frühstücken kriecht dann schon mal eine schöne, bunte, ein Meter lange Schlange in einiger Entfernung hinter dem Frühstückstisch lang. Überall laufen Geckos herum. Abends im Dunkeln, wenn man noch schön draußen sitzt, krabbeln einem schon mal 2 cm dicke Käfer die Beine hoch.
Die Auswahl des Abendessens im Restaurant ist sehr einfach: Dinner oder nicht Dinner. Manchmal wird man noch gefragt, ob man Pommes oder Gemüse, Fisch oder Hähnchen haben möchte. Und dann ist es, wie es ist. Die Beilage war bei den fünf Abendessen, die wir hier im Restaurant eingenommen haben, immer das Gleiche, grob geschnittene und scharf gewürzte Zwiebeln in Sauce – aber lecker. Gebratene Hähnchen werden nicht wie bei uns tranchiert, sondern im Ganzen gegrillt und dann mit der Axt einmal kreuz und einmal quer geschlagen und schon hat man ein leckeres, mit Knochensplittern durchsetztes Viertel.
Trotz des Diebstahls meiner Papiere, der ja gut ausgegangen ist, war es hier eine schöne, erholsame Zeit. Der Name des Camps ist ‘Eden’ und das war auch Programm … jeden Tag relaxen und im Meer schwimmen. Die Tagestemperatur liegt zwischen 30 und 35 Grad. Nachts kühlt es sich auf ca. 20 Grad ab.
Jetzt ist der Urlaub zu Ende und ich muss sehen, dass ich weiterkomme. Ich wollte auf meiner Tour schon viel weiter sein und nach ca. 6 bis 7 Monaten (also Juni/Juli) wieder zu Hause sein. Das funktioniert wohl nicht mehr. Ich habe für die ersten drei Länder, Marokko, Mauretanien und Senegal 2 Monate gebraucht und wenn ich an meinem Reiseplan festhalte, muss ich noch durch 20 Länder … ich beeile mich 😉
Als erstes fahre wir (Maybrit, Odd und ich) morgen (Montag, 16.1.) nach Gambia zur Hauptstadt Banjul. Hier werden wir uns ein Camp in oder in der Nähe der Hauptstadt suchen. Ich werde dann zur Embassy von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) und Guinea/Conakry gehen, um mir ein Visum für diese beiden Länder zu besorgen. Anschließend werden wir noch zusammen bleiben und in Richtung Osten fahren. Dort wollen sich Odd und Maybrit einen Nationalpark in der Nähe von Mali ansehen und ich werde dann rechts abbiegen und in Guinea reinfahren.
Wenn ich jetzt vom Senegal aus weiter fahre, ändert sich Afrika von einem trockenen Wüstenland zum feuchten Regen-/Tropenwald. Mein Plan ist es jetzt, die nächsten Länder Gambia, Guinea/Conakry und Elfenbeinküste geradeaus zu durchfahren, um schnell nach Ghana, Togo und Benin zu kommen. Hier will ich wieder Station machen. Für diese Länder hat mir eine Bekannte mehrere Kontakte gegeben, die mir das Land zeigen wollen – ich freue mich schon darauf.
In Togo muss ich dann auch den wohl schwierigsten Teil der Reise organisieren: Wie komme ich durch Nigeria und den Kongo? In Nigeria waren in den letzten Monaten schwerste Unwetter, so dass alle Infrastruktur (Straßen und Brücken) weg sein soll. Außerdem sind da wohl im Februar Wahlen und dann werden die Grenzen eh geschlossen. Kongo und Gabun sind auch nicht so der Hit. Ich habe noch Kontakte von ein paar Overlandern, die in diesem Gebiet unterwegs sind, mal gucken, was die so sagen. Ich habe auch schon mal gehört, dass man sich in diesen Ländern einem Militärkonvoi anschließen kann – mal sehen. Plan B ist es, von Togo/Lome aus das Auto nach Angola/Luanda zu verschiffen, mal schauen …
Die nächsten 2 Wochen werde ich voraussichtlich nicht viel schreiben können, da ich viel mit dem Auto unterwegs sein werde.
Hallo Kalle!
Wir folgen deinen „racer-tracks“ interessiert! Dir bleibt aber auch gar nichts erspart!!! Gut, dass du so starke Nerven hast. Uns ist bereits beim Lesen deines Beitrags mit den verlorenen Papieren das Herz in die Hose gerutscht! Al-Hamdullilah ist es noch soeben gut ausgegangen 😉!
Wir wünschen dir eine sichere Weiterreise und ganz viel Freude. Wir sind jetzt schon gespannt, was du über Nigeria und den Kongo zu erzählen hast. Freuen würden wir uns, wenn du über besondere Schwierigkeiten bei den verschiedenen Grenzübertritten erzählen würdest.
LG Werner und Esther
Hallo Kalle
alle paar Tage schau ich mal vorbei und lese mir (fast) alles durch.
Ich glaub´, Dein Traum ist in Erfüllung gegangen.
Auf jeden Fall sieht Dein Auto besser aus als viele andere.
Hoffentlich bleibt das auch so.
Ich glaub´, ich werde mal den Chinesen in Oelde mal wieder besuchen.
Dann bestelle ich schöne Grüße an die Chefin.
Liebe Grüße von
Thomas
Hallo Kalle,
liest sich alles sehr spannend. Danke für die tollen Berichte. Erstaunlich und bemerkenswert finde ich, dass bei dem Staub und Sand die Technik noch funktioniert….
Die s.g. Urlaubsfotos sind schon irgendwie bilderbuchartig. Etwas Erholung vom Abenteuer ;-). Viel Glück bei der Weiterfahrt durch die nächsten Länder. Hoffentlich klappen die „Togokontakte“ wie geplant.
Bleib fit u pass auf dich auf!
LG, Margarete
Hallo Kalle,
wir lesen sehr interessiert mit und können viele Dinge nachvollziehen – das war in Ostafrika genauso!!
Wir wünschen dir eine tolle, heile Weiterfahrt und weiterhin viel Glück und gute Nerven, vor allem an den Grenzen und mit den Road Blocks. Bleib gesund und schreib weiterhin viele interessante Berichte!!!
Jochen und Judith