17.12. – 19.12.2022
Nach der Erholung bei Victor wollten wir neben der Erzeisenbahnstreke durch die Wüste nach Choum fahren.
Diese legendäre Erzeisenbahn ist die längste der Welt und die Züge können mehrere Kilometer lang sein. Ein imposanter Anblick. Ich hatte schon viel darüber im Fernsehen und Internet gesehen und gelesen. Müsst ihr unbedingt mal googlen. Von Victors Camp aus sind die ersten 80 km noch Asphalt, dann geht es bei einem kleinen Ort in die Wüste. Dieser Ort war nur Sand und ich habe mich bevor es eigentlich auf die Piste ging, schon mal endfest eingebuddelt. Sofort waren mehr als 10 Kinder da die helfen wollten. Nur haben sie das Problem nicht wirklich verstanden. Sie haben so lange um die Reifen allen Sand weg gebudedlt, bis das Auto mit dem Bodenblech auf den Sand lag – die Räder drehten in der Luft!. Sie haben es genau genommen eingegraben, nicht ausgegraben! Es hat lange gedauert, bis ich dem emsigen Treiben Einhalt gebieten konnte. Dann haben wir wieder Sand vor die Rädern geschaufelt und ich konnte mit den Sandblechen herauskommen. Leider keine Fotos.
Ich überlegte nun, ob ich wollte, dass das 400 km so weitergeht … Aber, wir sind dann doch mutig losgefahren.
Es wurde eine tolle Tour! Wir haben zweimal in der Wüste mit Lagerfeuer übernachtet.
Das sind unbeschreibliche Erlebnisse, die Stille, der Sternenhimmel, das Gefühl des Nichts um einen drumherum. Manchmal haben wir auch die Eisenbahn gesehen …
… absolut beindruckend. Die zweite Übernachtung:
Die Piste, will heißen, dass man ab und zu mal andere Autospuren sah, war mal fester, mal tiefer Sand, mit und ohne Dünen und mal Steinfelder. Zur Orientierung hatten wir ja die Bahnstrecke, die von Zeit zu Zeit mal in Sichtweite war und wir dann wußen, dass wir noch auf unserem Weg waren.
In dem kleinen Ort zwischendurch hat uns der Bürgmeister angehalten und gefragt, ob alles OK ist und ob wir genug Wasser haben. Für die Übernachtung empfahl er uns, dass wir ein paar Kilometer tiefer (von der Bahnlinie und Grenze weg) in die Wüste fahren sollten, weil sich nachts Schmuggler in diesem Gebiet tummeln würden und wir besser ihnen nicht in die Quere kommen sollten.
Das technisch beindruckendste an der Tour ist der Spritverbrauch im Tiefsand! Die Autos ziehen dann das doppelte. Das heißt mein Auto verbrauchte dann in der Spitze bis zu 30 Litter auf 100 km. Für die gesamte Tour, die ersten 80 km Asphalt, dann ca 400 km Wüste und dann nochmal 130 km Asphalt bis zur nächsten Tankstelle habe ich 160 Liter Benzin gebraucht! Gut das ich noch 4 Ersatzkanister á 20 Liter zu Hause vorher an dem Auto angebracht hatte. So hatte ich diese 80L in Reservekanister und die 85L im Tank.
Bei diesem Trip bin ich mit einer schon lange leuchtenden Reservelampe und mit Angst im Zielort zur Tankstelle gefahren. Das die dort dann kein Benzin hatten, ist eine andere Geschichte …
Nach drei Viertel des Wüstenabschnitts ist ein Monolith, ein homogener Stein, der ein paar Hundert Meter Länge mal Breite und Höhe hat. Der zweitgrößte nach Ayers Rock in Australien.
Als wir aus der Wüste kamen, warteten Jean und Isa auf uns. Wir hatten sie vorher schon bei Victor kennengelernt. Sie haben sich nicht getraut mit uns durch die Wüste zu fahren und sind ‘außenherum’ über Asphalt gefahren. Jean ist 83 Jahre alt, aber ganz fit! In diesem Ort Choum gab es keine Tankstelle, so dass wir weiter zu dem 130 km entfernten Ort Atar gefahren sind.
Hier haben wir dann Rast in einem Camp von Nicole gemacht – leckeres Abendessen UND endlich mal wieder den Sand abduschen!