In Westsahara auf einem Camp habe ich Philipp und Annie aus Frankreich (Offroad-Sprinter) und kurz darauf haben wir Odd und Maybrit aus Norwegen (Unimog) in der Nähe von Dakhla getroffen. Wir haben uns sofort gut verstanden, hatten das gleiche Reiseziel Senegal und beschlossen, dass wir bis dahin zusammen weiterfahren wollen.
Die nächste Hürde war der Grenzübergang Westsahara(Marokko) nach Mauretanien. Wir hatte schon viel gehört, dass es problematisch sein sollte – es war mehr als das.
14.12.2022: Wir waren bis zur Grenze gefahren, haben dort auf einer Tankstelle mit Restaurant übernachtet.
In dem Restaurant hatte ich nachmittags Croissants bestellt und eine Fischplatte bekommen – mein französisch musste der nur arabisch sprechende Kellner wohl irgendwie falsch verstanden haben :-)))
Am anderen Morgen waren wir dann gleich an der Grenze, als sie um 9 Uhr aufmachte. Wir haben uns einen Assistenten genommen, der uns bei den Formalitäten hilft. Diese Leute kosten ca. 10 bis 20 Euro und erledigen alle Formalitäten oder sagen, was man zu tun hat. Diese Assistenten sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie auch versuchen einen zu Bescheißen, mit nicht funktionierenden SIM-Karten die sie natürlich auch verkaufen oder sie wechseln Geld zwischen mehreren Währungen so geschickt, dass man nicht mitrechnen kann (unbekannte Kurse), um nachher festzustellen, dass man richtig drauf gezahlt hat. Aber so ist das hier in Afrika an den Grenzen.
Nur für die Ausreise aus Marokko/Westsahara haben wir drei Stunden gebraucht. Keine Ahnung wie oft wir von A nach B nach A nach C nach D nach B nach ? geschickt worden sind, bis wir ausreisen durften. Dann kommt die Einreise in Mauretanien: Polizei wegen Visum und Zoll wegen Auto und Waren die man mit sich führt.
Auf die Frage ob ich Alkohol bei mir hätte, habe ich wahrheitsgemäß mit JA geantwortet. Man erklärte mir, ich dürfte kein Bier in den islamischen Staat Mauretanien einführen! Man holte einen Plastiksack und ich hatte meine in Marokko teuer bezahlten zwölf Bierdosen (0.25L / 2.50€) in diesen Müllsack zu werfen. Das tat weh! Damit nicht genug, Odd (hatte auch Bier dabei) und ich mussten zum Kommandeur und dort hielt man uns eine Standpredigt: … es wäre verboten … bei Strafe … usw. Wir mussten um Entschuldigung bitten, dass wir den islamischen Staat Mauretanien beleidigt hätten und dass wir das jetzt fürs Leben gelernt hätten und uns zukünftig in islamischen Ländern anders verhalten würden …
Fazit: Das Bier war weg!
Nachdem wir das Visum für Mauretanien erhalten und die sonstigen Formalitäten erlegt hatten, sagten wir unserem Guide, dass wir noch Geld bräuchten, wo denn ein ATM wäre und das wir noch SIM-Karten benötigten. Er erklärte sich bereit mit uns zu dem 50 km entfernten Stadt Nouadhibou zu fahren, dort gäbe es alles.
Er stieg bei mir ins Auto und wir fuhren los. Nach etwa 2 km kam er zu mir rüber, griff durchs Lenkrad, fummelte an allen Schaltern bis er die Lichthupe gefunden hatte, zog wie wild daran und grinste. Ich völlig irritiert fragte ihn, ob ich irgendwelche Verkehrsregeln hier nicht verstanden hätte. Er: Nee, alles OK, dass entgegenkommende Auto wäre seine Frau gewesen, die hätte er grüßen wollen …
Ohne weitere Vorkommnisse in Nouadhibou Geld aus dem Automaten geholt. Mit den SIM-Karten, die er uns verkauft hat, hat er uns beschissen. Diese haben nie wirklich funktioniert, was aber auch an dem desolaten Netz/Internet in Mauretanien lag.
Nun haben wir ein Camp gesucht und haben Victor (Holländer) gefunden. Es war sehr schön da, direkt am Meer (Lagune). Hier haben wir erst einmal nach dem Grenzstress einen „Day Off“ gemacht.
Abends wurden ganz zwanglos ein paar Fische gegrillt, die Fischer vorbei gebracht haben. Hier haben wir auch Adrian (Engländer) kennen gelernt, der seit Jahr und Tag mit öffentlichen Bussen um die Welt fährt.
For Peter W. from London/Croyden: Of course we had Marmite
Hi Kalle, man da haste echt Glück gehabt, freut uns, dass du deine Reise fort setzen kannst, es sind tolle Fotos und Berichte, liebe Grüße aus der verregneten Heimat, take care, Birgit & Rob
Marmite – yum, yum! Now you’re really living, Kalle.