Durch Nigeria

26.2. bis 2.3.2024:

Nigeria ist total überbevölkert, es gleicht einem Ameisenhaufen. Die gesamte EU ist fast 5-mal größer als Nigeria und hat kaum mehr Einwohner! Mal googlen …
Wegen der kommenden Regenzeit und weil das Gabun-Visum zu früh ausgestellt wurde, mussten wir uns leider beeilen und konnten uns keine Zeit nehmen, um uns das Land näher anzuschauen.

Wir haben unterwegs immer wieder festgestellt, dass sich Afrika unentwegt ändert. Was heute hinsichtlich Sicherheitswarnungen gilt, ist morgen anders. So haben wir uns entschlossen alleine zu fahren und uns keinem Konvoi anzuschließen. Zwar findet buchstäblich alle paar hundert Meter eine Kontrolle statt, aber die Polizei und das Militär sind äußerst freundlich. Und da Kalle, als Frontfahrer, sie immer volllabert, müssen wir ganz, ganz selten Papiere vorzeigen. Meist herrscht bei seinem Fahrzeug grosses Gelächter und mich winken sie dann einfach durch.

Auch die Leute am Straßenrand winken und grüssen, auch in der Stadt. Wir fühlen uns sicher und gut aufgehoben. Leider ist es nicht immer möglich, ausserhalb zu übernachten, da es keine Weiden oder freie Flächen gibt, nur Buschland, Dschungel und landwirtschaftlich bebaute Flächen. So übernachten wir auch mal in den Innenhöfen von Hotels.

Besuch auf einer Kakao-Plantage (Staatl. Research-Institut)

Vorgestern ist es uns gelungen, auf einer Kakao-Farm zu übernachten. Es ist schwierig, einen schattigen Platz, selbst für einen kurzen Mittagsvesper, zu finden. Der Dschungel reicht bis an den Strassenrand und Seitenstreifen gibt es hier kaum. So sind wir durch ein offenes, etwas vergammeltes Tor gefahren, um kurz darauf am Wegrand zu vespern. Schon nach kurzer Zeit kam ein Mopedfahrer vorbei und 10 Minuten später zwei junge Männer, die sich für uns und unsere Fahrzeuge interessierten, aber uns auch aufforderten, ins Headoffice mitzukommen. Gesagt, getan, und kurz darauf waren wir umringt von Frauen und Männer, die hunderte von Fragen stellten und vor Freude in die Hände klatschten und kaum begreifen konnten, was die beiden Weißen eigentlich darstellten: Mit dem Auto von Europa nach Nigeria und darin schlafen und leben! Da es schon 14 Uhr war und wir seit 8 Uhr unterwegs und das Wetter und das Gelände schön waren, fragten wir, ob wir über Nacht bleiben könnten. Gerne, kein Problem! Abends kam der Chef nochmal vorbei und wir haben uns noch lange unterhalten.

Stopp an einer Dorfschule

Auf dem Weg haben wir immer wieder viele Schulen gesehen und vor einer standen hundert Schülerinnen und Schüler mit ihren nett anzusehenden Uniformen. Als ich ein Foto machen wollte, hatten sie mich entdeckt und kamen schreiend herübergelaufen. Zum Flüchten war es nun zu spät! Ich habe mich eine Zeitlang mit den Lehrern nett unterhalten.

Übernachtung im Dorf

Als wir eines Abends wieder keinen vernünftigen Übernachtungsplatz im Freien fanden, haben wir beschlossen, im nächsten Dorf zu fragen, ob wir da übernachten könnten.

Gerne! Jetzt muss man wissen, dass man in dem Moment die Attraktion im Dorf ist, zumindest für die Kinder, die sich zu zig um einen herumscharen. Mit der Ruhe und einem gemütlichen Abendbrot ist es dann vorbei!

Der Dorfvorsteher hat sein bestes Gewand angelegt und kam persönlich vorbei, um uns willkommen zu heißen.

Er entschuldigte sich für die Kinder, wir sagten natürlich „kein Problem, immer gerne“. Aber, wir hatten auch eine Menge Spass miteinander.

Am anderen Morgen sind wir früh ‚geflüchtet‘ und haben 2 km hinter dem Dorf angehalten, den Tisch ausgepackt und ersteinmal schön ‚in Ruhe‘ gefrühstückt.

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2 Antworten zu Durch Nigeria

  1. Margarete sagt:

    Diese fröhlichen und neugierigen Kinder sind einfach toll!
    Viele schöne Begegnungen unterwegs wünsche ich euch.
    (Kalle, die Frisur sieht interessant an dir aus 😂)
    Viele Grüße und gute Fahrt!
    Margarete

  2. Birgit u. Rudi sagt:

    Das ist Lebensfreude pur. Soviel Herzlichkeit.Wunderschön.
    Wie wäre es mit einer Lehrerstelle?
    Du wärst bestimmt ein guter Pädagoge. Die Kinder mögen dich.

    Ganz liebe Grüsse

    Birgit und Rudi

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