Camp am Meer in Angola

Samstag, 13.04.2024:

Nach der Autoreparatur in Huambo sind wir am Dienstag weiter südlich in Richtung Namibia gefahren. Bevor wir in Namibia einfahren, wollten wir hier in Angola noch ein paar Tage am Meer abhängen. Es ist die letzte Möglichkeit noch im Meer zu baden. Weiter südlich in Namibia ist das Meer so kalt, dass man nicht mehr darin baden kann. Das liegt an der Meeresströmung, die vom Südpol kommt. Wir waren hier in Angola schon erschrocken, wie „frisch“ das Meerwasser ist. In den Ländern weiter nördlich (Togo, Benin, …) war ein Bad im Meer nicht erfrischend, es hatte ca. 30 °C. Aber hier ist es, wie gesagt, schon sehr erfrischend. Das nächste Mal, dass wir wieder am Meer sein können, wird in ca. 10.000 km in der Region Tanzania/Kenia sein.

Das Camp hier ist schon sehr speziell! Es liegt ca. 30 km von einer Teerstraße entfernt am Meer. Der Weg von der Asphaltstraße dorthin ist eine steinige Piste durch eine wunderschöne ‚Mondlandschaft‘. Die Strecke ist so schrecklich, dass man zwischendurch glaubt, dass alles kommt, nur kein gutes Hotel/Camp.

Das Hotel ist für hiesige Verhältnisse ‚vom Edelsten‘. Hier verkehren nur die Reichen von Angola. Genau genommen ist es extrem dekadent hier, wenn man die Armut in den Dörfern davor sieht. Aber in Angola, wie in vielen anderen afrikanischen Staaten, gibt es keine Mittelschicht. Die Armen in den Dörfern sitzen am Straßenrand vor einem Häufchen Gemüse, das sie versuchen für ein paar Euro (umgerechnet) am Tag zu verkaufen und müssen aufpassen, dass sie nicht von den (Neu-)Reichen mit ihren neuen V8 SUV-Toyotas (Neupreis ~100.000 €) rücksichtslos über den Haufen gefahren werden. Diese ‚neureichen Angolaner‘ fahren wirklich mit über 80 km/h und frech hupend durch die Dörfer, wo Kinder direkt an und auf der Straße spielen. Unglaubliche Arschlöcher!

OK, wir sind in einem Camp und gehen mal davon aus, dass hier die netten Angolaner sind – es gibt sie auch!

Wir können hier für umgerechnet 9 € kampieren. Haben einen festen Stellplatz mit Wasser. Und sogar ein eigenes Freiluft-Badezimmer.

Mit Felsengrotten-Dusche und Toilette.

Abends haben wir uns für das Dinner im Restaurant angemeldet. Es kosten 25 €, für unsere Verhältnisse zu Hause eher normal – hier extrem teuer!

Das Abendessen ist ein Buffet. Man kann zwischen den verschiedensten Fisch- und Fleischsorten aussuchen. Zum Dessert gibt es Kuchen, Puddings und eine Käseplatte. Nach monatelangen selbstgemachten Abendessen aus Gemüse – ein Schlaraffenland. Ok, die eine oder andere kulinarische Unterbrechung hatten wir schon mal zwischendurch. Das wichtigste habe ich noch vergessen: frisch gezapftes Bier!

Nicht als Rechtfertigung, aber für ein bisschen Verständnis für die dekadente Zwischenepisode: Durch die ‚gesunde Gemüsesuppen‘ und das tägliche in der frischen Luft in Bewegung zu sein habe ich auf der Tour schon 18 kg abgenommen! Fühle mich super! Von daher darf man auch mal schlemmen – wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Auf nach Namibia

Morgen, Sonntag (14.4.), fahren wir weiter zur Grenze nach Namibia. Hierfür haben wir zwei Tage geplant.

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Eine Antwort zu Camp am Meer in Angola

  1. Michael Göring sagt:

    Lieber Kalle, hallo (mir persönlich – nur von den Bildern – ) unbekannter Max,
    manchmal muss es im Leben auch mal ein wenig Luxus geben , genießt es mit allem was duzugehört.
    Für die nächste Etappe wünschen wir eine gute Fahrt und kommt heil an.😃
    Liebe Grüße aus Berlin
    Kathrin und Michael

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