Freetown 8. 1./ MAX: In Freetown müssen wir zum Immigration-Headoffice.
Der Direktor bringt uns zum Obermacker, dann folgt eine neue Runde durch mehrere Büros. Immer werden die gleichen Fragen gestellt, niemand weiss was zu machen ist. Nach ca. 1,5 Std. sind wir wieder beim Obermacker. Jetzt werden wir richtig fertig gemacht. Der Alte tobt und seine Entourage macht so richtig mit. Wir entschuldigen uns, doch das nützt gar nichts. Er brüllt weiter. Schlussendlich verlangt er einen schriftlichen Bericht über unser Tun und Lassen.
Um 13 Uhr ist einer der Choleriker immer noch am Schreiben. Sogar der Taxifahrer wurde her zitiert und verhört. Und wir armen Schweine schwitzen und stöhnen. Um 13:30 schreibt er immer noch. Kalle ruft die Botschaft an und meldet unsere Situation, jedoch ohne direkte Hilfe zu erbitten. Als mein Dossier fertig ist und ich unterschreiben soll, habe ich die Passnummer reklamiert. So wird die ganze Seite erneut geschrieben. Der Zusatztext zu den Personalien nehmen zwei A4 Seiten in Anspruch. Obwohl der Text auch für Kalle gelten würde, werden die 2 Seiten nochmals (handschriftlich!) geschrieben und so sitzen wir um 14:30 immer noch im gleichen Büro und warten, dass der Kerl zu einem Ende kommt. Die Deutsche Botschaft ruft zurück und erkundigt sich zum Stand der Dinge. Sie hätten die Lage besprochen und bei der Behörde interveniert. Das finde ich ganz schön verantwortungsbewusst. Während unserer Wartezeit erleben wir afrikanische Bürokratie an vorderster Front. Als ob sie darauf warten würden, dass einer sein Anliegen nicht richtig vorbringt, oder etwas nicht stimmt, da geht ein Schimpfen und Brüllen los, alle durcheinander und jeder noch ein bisschen lauter. Arbeiten tut nur der, der unseren Schriftsatz aufsetzt, die anderen hängen herum, plaudern oder essen. 15:00 er schreibt immer noch. Er unterbrich sich laufend, um immer wieder zu lesen, was er in mein Dossier geschrieben hat, er korrigiert es auch immer wieder. Wir kommen hier nie wieder raus , das ist wahrhaftig kafkaesk.
KALLE: Gegen 15:30 Uhr mussten wir nochmal zum obersten Boss und der hat in unserem Beisein den Districts-Kommandanten (von der inoffiziellen Grenzstelle) zusammengefaltet und befohlen, dass er am anderen Morgen um 10 Uhr bei ihm zu sein hätte. Das Blatt hatte sich etwas gewendet, nicht mehr wir waren die Schuldígen, sondern die Grenzer. Nichtsdestotrotz würde man unsere Pässe behalten und wir hätten am anderen Tag wieder zu kommen.
Dienstag 9. 1. 2024
Wir waren wir schon 11 Uhr dort. Welche Wandlung erwartete uns! Wir wurden von dem aggressiven Verhörmeister, diesmal mit Anzugjacke, schon am Eingang aufs freundlichste empfangen und gefragt: Ob es uns gut geht, wie wir denn geschlafen hätten … Max natürlich wieder: Schlecht! Warum? Ja, weil er uns so ein Stress hier machen würde … Er lächelte und tat es ab, mit nein-nein, das wäre doch alles kein Problem … Wir sollten bitte zum Abteilungsleiter mitkommen. Den kannten wir noch nicht. Er war sehr freundlich und er war ernsthaft an unserer Tour interessiert. Er lies sich alles erklären, wie wir in unseren Autos leben und wie wir reisen. Wir zeigten ihm Fotos in unserem Handy und zeigten ihm auch unseren Blog. Er fand das so interessant, dass er und sein Kollege uns am Samstag auf dem Camp besuchen wollen um sie diese tolle Sache anzuschauen. Aus Feinde werden Freunde :-)) Anschließend mussten wir aber wieder zum obersten Boss. Bei uns gingen schon wieder die Alarmglocken an! Und oh Wunder! Vorher mussten wir im engen Flur mit zig Leuten gedrängt warten. Jetzt wurden wir in ein Mahagonizimmer mit schweren Polstermöbeln und laufendem TV geführt und man sagte uns: „Please relax and watch TV and sorry for waiting“.
Nach einer längeren Wartezeit, man musste erst noch die Stempel vom Nachbargebäude holen, konnten wir unsere mit Einreisestemel und Visum-Eintrag versehene Pässe in Empfang nehmen – juch-hu.
Vielen Dank nochmal an die deutsche Botschaft in Freetown!
Kurzer Hand ihr zwei, wir umfahren Sierra Leone. Eingetragene Visa für Liberia und Elfenbeinküste haben wir. Gott sei Dank Max hat mich auf deine Blog hingewiesen.
Vielen Dank.
Danke für euren Bericht. Tja, da fehlen einem ja manchmal einfach die Worte… 😯
Bin jedenfalls mit euch froh, das alles gutgegangen ist. – Aber es ist ja nur ein
Teil der afrikanischen Abenteuer. Nicht alle sind so anstrengend, viele sind eben
einfach schön und positiv spannend und faszinierend, wie von euch immer wieder zu lesen ist. Weiterhin eine gute Reise!🍀
LG, Margarete
Wir hatten uns schon Gedanken darüber gemacht warum man nichts mehr
von euch hört.Schlimmste Sachen im Kopfkino. Aber fürs Kino wäre die Story schon gut.
Kurzfilmtage in Oberhausen. Gut das die Sache so gimpflich ausgegangen ist.
Das war ja für euch ein Wechselbad der Gefühle. Man weiß ja nie was für
Probleme so ein Verhörmeister in der letzten Nacht hatte.Wie war das mit
der Mamba????????? Kennen wir…..
Vielleicht dürfen wir dein Bild beim nächsten Seminar für Körpersprache nutzen???
Was hat der Mann nur???
Weiterhin eine gute Zeit
und alle Liebe.
Birgit u. Rudi
Ja, wir hatten andere Probleme, die wir erst einmal lösen mussten ..
Coole Nummer
Auch das gehört zur Story
Ich habe mir das Foto „Kalle auf der Sünderbank“ direkt ausgedruckt!
Jetzt habt Ihr Kultstatus! Jetzt läufts.
Hatte schon Bedenken nach dem Stillstand eurer Kommunikation!
Lg Manfred