Von Simbabwe aus sind wir über den Grenzübergang bei Chirundu nach Sambia gefahren. Der Grenzübergang war mal wieder etwas heftiger, weil die Grenze hier die Außengrenze der Südafrikanischen Zollunion darstellt. Ähnlich, als wann man bei uns den europäischen Raum verlässt.
Da meine Stoßdämpfer total kaputt waren, habe ich mir bei Lusaka ein Camp in der Nähe einer guten Werkstatt gesucht.
Da hier Montag und Dienstag Feiertag war und die Werkstatt geschlossen hatte, haben wir uns Lusaka-Zentrum abgeschaut. Bei dem Kurzbesuch, und der nur im Zentrum, muss ich sagen, dass ich den Eindruck hatte, dass Lusaka eine gesichtslose und langweilige Stadt ist.
Mag sein, dass es interessantere Stadtteile gibt.
Am Mittwoch war die Werkstatt wieder geöffnet und hat Service bei unseren Autos durchgeführt und bei mir neue Stoßdämpfer eingebaut.
Heute Morgen sind wir vom Lukasa-Camp bei Lusaka (Hauptstadt von Sambia) aufgebrochen, um zum Luangwa-Fluß zu fahren. Der Lunagwa ist ein Nebenfluss vom Sambesi und kommt vom Norden, von Tansania. Hier gibt es zwei Nationalparks, den Luangwa-South und Lunagwa-North, in dem noch richtig Wildlife existiert – Tiere (Löwen, Elefanten, usw.), die frei herumlaufen.
Zuerst mussten wir von unserem Camp, was im Westen von Lusaka lag, quer durch die Stadt fahren. Nichts Böses denkend, wurden wir von der Polizei von der Hauptstraße herausgewunken.
Wir hielten auf einem Parkplatz an und warteten auf die Dinge, die da kommen würden. Es waren mehrere Polizistinnen da und eine winkte uns, weiter zu fahren. Ich fragte: May we drive? Sie sagte: Yes. Also fuhr ich wieder auf die Hauptstraße. Ich hatte schon das Gefühl, dass das nicht wirklich so gemeint war, und schaute mich vorsichtshalber erst gar nicht um 🙂 Ich dachte, in dem Verkehrsgewühl verfolgen sie uns erst gar nicht. Weit gefehlt, sie verfolgten uns und ein paar hundert Meter weiter im Verkehrsgewusel stoppten sie uns. Warum wir abgehauen wären? Ich zu der Polizistin: Ich habe gefragt, ob wir fahren könnten, und sie hätte „Yes“ gesagt! Nein, meinte sie, ich hätte nur zu der anderen Seite zum Parkplatz fahren sollen. Sorry: Hatte ich nicht so verstanden 😉 Wir sollten jetzt dem Polizeiwagen folgen. OK. Der fuhr über rote Ampeln, macht wohl nix. Dann waren wir irgendwann wieder auf dem besagten Parkplatz. Was wir denn falsch gemacht hätten? Wir wären über eine durchgezogene Linie gefahren, sagte sie, das wäre verboten. Die wollten wir sehen und fotografieren. Ok, ein Beamter ging mit uns auf die andere Seite der Kreuzung und zeigte uns eine völlig abgefahrene Linie (kaum als zusammen hängende Linie zu erkennen), die wir nicht hätten überfahren dürfen. Wir machten ein paar Fotos. Max ging mit dem Polizisten wieder zum Parkplatz, ich zum Pinkeln hinter eine Tankstelle. Als ich wieder zum Parkplatz kam, machte ich ein Foto von den drei Polizistinnen. Der Polizist in der Nähe sagte, ich dürfte keine Fotos von den Polizisten machen. Ich sagte: ich mache nur Fotos von unseren Autos (obwohl die Polizistinnen davor standen). OK, sagte er, das ist erlaubt?!?! Die Situation hatte sich jetzt zwischen Max und der Chef-Polizistin zugespitzt, weil Max ihr unterstellt hatte, dass sie nur Touristen ausnehmen wollte. Das kostet jetzt 1000 Kwacha (~40€) extra Strafe, und sie würde nicht mehr mit ihm sprechen, sondern nur noch mit mir. Ich redete mit Engelszungen, dass wir nun seit 8 Monaten und 30.000 km durch Afrika fahren und so was wie hier noch nicht erlebt hätten, und das das kein schönes „Welcome to Sambia“ wäre. Natürlich wären wir schuld und die Verkehrssicherheit wäre das Wichtigste überhaupt, und natürlich würden wir die Strafe bezahlen. Die Strafe wäre 400 Kwache (~16 €) für jeden und auf die Strafe für Maxs Äußerung würde sie jetzt verzichten. Mittlerweile war jetzt 1 ½ Stunden Diskussion vergangen. Wie wir denn jetzt bezahlen könnten? Bar? Nein, wir müssten überweisen. Wir: Aber wir haben kein Konto hier bei einer Bank. Kein Problem, wir sollten zur Bank gehen und das Strafmandat vorzeigen und das Geld dazu legen, dann würde es überwiesen. OK, wo ist denn eine Bank, wir sind hier fremd. Ja, in gut zwei Kilometer wäre eine Bank. Also fahren wir hin. Nein, die Autos bleiben hier! Wir: Zu Fuß ist es aber viel zu weit. Sah man ein, keine Idee in Sicht. Ich: Gibt es keinen Assistenten (viele Staatsdienste haben hier Assistenten), der für uns das Geld überweisen kann? Eine der drei Polizistinnen erklärte sich nun bereit, das zu tun. Ich wollte ihr das Geld geben – Nein, nicht auf der Straße! Sieht sonst aus wie Bestechung! Sie ging zum Auto, setzte sich hinein und und ich dazu und übergab ihr dann, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die 800 Kwacha. Sie war wirklich sehr nett. Es waren jetzt locker zwei Stunden für die zwei mal 16 € vergangen. Die Stimmung war jetzt herzlich und persönlich: Wir erzählten von unsere Reise, sie freuten sich, unsere Bekanntschaft gemacht zu haben und dann durften wir weiterfahren – eine afrikanische Polizeikontrolle!
Hallo ihr Zwei, ist schön wieder von euch zu hören. Wir mussten so lachen über die Geschichte mit det Poluzei. Wir wurden auch gestoppt wegen einer überfahrenen Linie in Sambia, nicht in Lusaka. Wir haben keine Linie überfahren, ich sitze als Beifahrer ja an der Linie. Wir haben uns wie Max auch aufgeregt, aber wenn wir nicht bar bezahlt hätten, hätten wir 100 km zurückfahren müssen aufs Polizeirevier….da haben wir knurrend bezahlt, das war Abzocke! Das ist halt Afrika.
Liebe Grüße Ina und Hansjörg…..wir freuen uns schon auf November, da sind wir dann wieder in Afrika :-)))