Die Grenze, der Grenzübergang von Kamerun in den Kongo (Brazzaville), war völlig unspektakulär
und entspannt – die Grenz-Offiziere auch:
Vorab muss ich sagen: wir hatten uns den Kongo total anders vorgestellt! Wir hatten an schlechte Pisten, schlammige Straße mit viel Regen gedacht – nein! Wir sind vom Grenzübergang (Kamerun) bis Brazzaville, ca. 1500Kilometer, auf allerbesten Straße gefahren. Die Dörfer waren noch mit einfachen Lehmhütten, aber die Städte sind modern mit Prunkbauten im europäischen Stil. Nach der Dschungel-Gegend kam flaches Land mit Gras. Hier gab es riesige Rinderfarmen mit Fleischfabrik nebenan.
Unterwegs haben wir auch einen Fahrradfahrer aus den USA getroffen. Er war auf dem Weg vom Nordkap nach Südamerika – unglaublich!
Weiter auf dem Weg haben wir dann den Äquator überschritten – Für einen Vermesser und Koordinaten-Berechner ein besonderes Erlebnis.
Für die Übernachtung haben wir immer Plätze abseits der Straße gefunden. Einmal wollten wir in Oyo bei einer katholischen Schule übernachten. Diese Info hatten wir aus der iOverlander-App, dass es das gehen sollte. Wir nachmittags auf das Gelände gefahren, höflich gefragt und man sagte uns: Der Priester (Boss) ist nicht da, wir sollten auf ihn warten. Nach ein bis zwei Stunden kam jemand und sagte, der Boss wäre jetzt mit dem Auto gekommen und wir sollten weiter warten. Wer kam, war die Polizei, die uns mit den Autos vom Platz geholt und mit zum Kommissariat genommen hat. Dort wurden wir für 2 Stunde verhört, wer wir sind, warum wir im Kongo sind, wohin wir wollen, usw. Man muss jetzt wissen, die kennen keine Touristen und schon gar keine, die mit einem Camper unterwegs sind und darin leben, kochen und schlafen – für die hier völlig fremd und von daher verdächtig! Der Priester hatte uns wohl einfach angezeigt!
Nach den zwei Stunden konnten wir endlich weiter. Es wurde schon dunkel und wir hatten jetzt keinen Übernachtungsplatz mehr. Wir heraus aus dem Ort und bevor es ganz dunkel war, sind wir einfach auf eine Hofeinfahrt gefahren und haben den Hausbesitzer gefragt, ob wir uns hier hinstellen und übernachten dürften. Er war sehr freundlich und hat uns einen Stellplatz hinterm Haus gegeben.
Auch er wollte sich die wundersamen Typen mit ihren Autos näher anschauen und wir haben ihn (und allen Nachbarn) alles gezeigt. Und wenn wir sagen, dass wir von Deutschland aus bis hier zu ihm mit dem Auto in 4 Monaten gefahren sind, ist das für ihn unvorstellbar.
Jetzt sind wir in Brazzaville. Beim Tanken hatte jemand mein Handy aus dem Auto geklaut. Als ich wieder losfuhr, habe ich das nach 100 m gemerkt und am Straßenrand gestoppt. Ich dachte zuerst, es wäre runter gefallen – war es aber nicht. Dann klopfte jemand an mein Fenster und reichte mir ein Handy rein. Ich war völlig irritiert – wie das? An der Tankstelle hatte an der anderen Seite der Zapfsäule ein Polizei-Mannschaftswagen gestanden, die das beobachtet hatten. Die haben dann einen sportlichen Jugendlichen hinter dem Dieb hergeschickt, um ihn einzufangen – Pech für den Dieb, Glück für mich! Habe gerne einen guten Finder-/Fängerlohn gezahlt.
Für die Übernachtung in Brazzaville haben wir beim hiesigen Tennisclub angefragt, ob wir dort übernachten können. Kein Problem, herzlich willkommen! Und das kostenfrei, mit Nutzung der sauberen Toiletten- und Duschanlage. Hier haben wir mal seit Wochen wieder zwei andere Overlander auf dem Weg nach Südafrika getroffen und Erfahrungen ausgetauscht.
Hier in Brazzaville habe ich jetzt genau meine 20.000 km voll!
Wir dachten, dass wir hier von Brazzaville mit unseren Autos über eine Fähre nach Kinshasa (DR Kongo) übersetzten könnten. Es gibt hier keine Autofähre und natürlich auch keine Brücke! Ergo, wir hätten gar noch nach Brazzaville gemusst – egal, hier im Tennisklub ist erst einmal ein paar Tage Erholung angesagt. Dann müssen wir ein Stück zurück und dann in Richtung Meer, um durch Cabinda (Exklave von Angola) nach Kongo/Kinshasa und weiter nach Angola zu fahren. Sollen mal wieder katastrophale Straßen und Verkehrsverhältnisse sein…
Danke vielmals für eure großartigen Berichte und die Mühe mit den vielen Buchstaben.
Habe alles begierig verfolgt, bin aber spät mit meinem Kommentar…
Ich hoffe, die Reise durch den zweiten Teil bzw DR K ist gut verlaufen u die Straßen nicht zu schlecht, nachdem ihr ein wenig ausruhen konntet?
Weiter gute Fahrt und schöne Erlebnisse!
LG, Margarete
Erstmal große Anerkennung von Koordinatenverbieger zu Koordinatenverbieger.
Dein Besuch am Äquator ist absolute Spitze. Mehr geht in den Vermesseranalen nicht.
Da steht ja eine gewaltige Landmarke.
11.56 Uhr. Diese Uhrzeit muß man sich merken.
Da war mein Vermesserbesuch beim Amsterdamer Pegel doch recht dürftig.
War allerdings mit Handauflegung und Genever.
PS:
Heute esse ich außerhalb.Birgit ist Kutteln kaufen……
Eine gute Zeit
und liebe Grüße.
Birgit und Rudi
Grüße Euch !! Ihr erlebt was ! gr0ßartig!
Euren Mut oder eure „Unbekümmertheit“ ist grandios und „Sehr“ bewundernswert !!
Großen Respekt dafür
Leider verpasst ihr meine Party am Samstag dafür beneide ich ………..Mich!
Lese weiter alles begierig eure Story!
Liebe Grüße Manfred