Ich ziehe diesen Artikel mal vor, denn es macht keinen Sinn irgendwann im Januar über Weihnachten und meinen Geburtstag zu schreiben.
Gestern sind wir von Ouadane weiter in die Sahara hinein zum „Auge der Sahara“ gefahren (müsst ihr mal googeln) und von da aus dann zurück durch die Sand-Sahra wieder nach Chinguetti.
Die Strecken-Erlebnisse bis dahin folgen in eigenen Beiträgen, wenn ich mal wieder richtiges Internet habe.
Heute ist Heiligabend und mein Geburtstag! Gestern Abend sind wir nur ein kurzes Stück die Piste gefahren, um wieder einen Übernachtungsplatz (die gibt es da genug 🙂 zu finden – zumindest weit weg von irgendwelchen Ansiedlungen. Es war wieder toll, mit Lagerfeuer und Stille und Sternenhimmel im Nichts.
Vorab muss ich noch sagen, dass es über die Piste die widersprüchlichsten Informationen gibt, von nicht befahrbar, es gibt die Piste in einigen Bereichen gar nicht, bis zu ‚soll gehen‘.
Als ‚erfahrene Wüsten-Offroadfahrer‘ haben wir beschlossen ‚kein Problem, sind ja nur 130 km durchs nichts‘. Aus einem alten Reiseführer haben wir dann 15 Jahre alte Pisten-Koordinaten (WayPoints) in unser Navi eingetragen … und – auf geht‘s.
Zuerst war noch hier und da eine verwehte Autospur der Piste zu sehen,
die dann aber auch verschwanden. Von da an haben wir uns an den 4 (sollte reichen für 130 km 🙂 WayPoints orientiert.
Der Sand wurde tiefer, die Dünen höher und wir sind munter weitergefahren. Das Fahren im Sand wurde immer extremer! Gegen frühen Nachmittag hatten wir unsere Autos schon bestimmt über 20 mal ausgegraben und mit Sandblechen Meter für Meter weiter befördert – lagen tlw. mit dem Bodenblech auf. Manchmal half auch nur noch eine Winde um uns gegenseitig weiter zu befördern. Die Stimmung sank, zumal, egal wo man hinschaute und man testweise herging nur frischer aufgewehter Sand (Düne) war. Da standen wir nun mit unserem Talent …
Aber ab und zu muss man Glück haben. Männer mit ein paar Kamelen kamen des Weges und wir quatschten mit ihnen und sie sagen: Was wir hier eigentlich wollen, es wäre sehr gefährlich hier, denn wenn wir noch weiterführen kämen wir wohl aus den frisch aufgewehten Dünen bestimmt nicht mehr heraus. Wir sollten umkehren, die eigentliche Piste wäre ca. 2 km in die andere Richtung.
Einer bot sich an, in einer unserer Fahrzeuge zu mitzufahren und uns und den Weg aus den Dünen zu zeigen. Danke! Bis zu der Piste haben wir uns dann bestimmt noch ca. 5 mal festgefahren.
Als wir dann endlich auf der richtigen Piste waren, ging es dann zügig die restlichen 60 km durch tlw. Tiefsandgebiete weiter.
Als wird dann gegen 18:30 das Camp erreichten,
waren wir alle ziemlich fertig. Wir hatten zu 20 Uhr am Vortag telefonisch ein Weihnachtsdinner (Gemüsesuppe + Couscous) bestellt.
Als große Überraschung gab es für mich nachher eine Geburtstagstorte.
Anschließend hatte der Campbesitzer noch eine kleine Folkloregruppe eingeladen.
Wir haben nicht lange ausgehalten und sind ziemlich fertig bald ins Bett gegangen.
Mein schönster Geburtstag – in der Wüste!
Hallo Kalle,
danke für die spannenden Berichte. Wie gut, dass ihr eine kleine Gruppe seid, da ist doch manches besser zu bewältigen.
Wow, 45 Tage unterwegs in Afrika! Das ist schon länger, als Jesus durch die Wüste gelaufen ist.
Bin sehr beeindruckt von deinen/euren Abenteuern und den Mut. Wünsche dir/euch, dass das Glück sich in entscheidenden Momenten immer rechtzeitig blicken lässt.
Weiterhin gute Reise!!!
Freu mich für dich, dass du einen so schönen und außergewöhnlichen Geburtstag hattest. – Liebe Grüße, Margarete